Herbstgemüsetag 2020
Herbstzeit ist Gemüsezeit !
Wohin jetzt aber mit all den Gemüseüberschüssen aus dem eigenen Garten oder auch aus der heimischen Erwerbsproduktion ? Eine bisher unterschätzte , ressourcenschonende Möglichkeit , nämlich das Dörren und Trocknen von Gemüse, wurde von der Abteilung Gemüsebau der HBLFA für Gartenbau Schönbrunn im Rahmen des Jahresschwerpunktes 2020 an der unserer Versuchsaußenstelle genau untersucht.
Wolfang Palme, Leiter der Forschungsabteilung Gemüsebau und sein Team testeten verschiedene Trocknungsverfahren und 150 verschiedene Gemüsearten und Sorten auf Ihre Anwendbarkeit im Haushalt und heimischer Direktvermarktung.
Paradeiser, Paprika, Gewürzkräuter und Wurzelgemüse kamen ebenso in den Schrank wie exotische, chinesische Spezialgurken, essbare Blüten oder Chili. Das dieses Thema alles andere als eine trockene Angelegenheit ist, davon konnte sich ein - Coronabedingt kleiner - Kreis an Fachleuten beim Herbstgemüsetag überzeugen.
Die unglaubliche Vielfalt der Produkte in der Ausstellung, die aussagekräftige Verkostung von Frisch - und Trockenproben und die genussvolle kulinarische Aufbereitung durch Spitzenkoch Johann Reisinger zeigte das faszinierende Potenzial dieses Gemüseveredelungsverfahrens.
Star des Tages war auch der Trockenschrank HERB.ert, der auf energiesparende und unglaublich aromaschonende Weise die Herstellung von Trockenprodukten mit konzentrierten Geschmack erlaubt. Den technischen Hintergrund erklärte Eduard Paschinger, der dieses Produkt entwickelt hat.
Statt im Winter Gemüseprodukte aus klimaschädlichen Importproduktion auf den Markt zu bringen, liefert der Forschungsbereich alternative Lösungsansätze, die auf Regionalität und Saisonalität beruhen und die Ressourceneffizienz von Gemüse berücksichtigen. Getrocknete Gemüsen können ganz unkompliziert und mit einfachen Mitteln gelagert und über den gesamten Winter über geliefert bzw. genossen werden.
Damit stehen nicht nur die Aspekte der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes im Focus des Projektes, sondern auch die Vernetzung mit den nachgelagerten Wirtschaftsbereichen wie etwa der Lebensmittelverarbeitung und Kulinarik.