Schönbrunner Seminare

 

Starten wir unsere Abhandlung zur Gemüsevielfalt durch eine kleine praktische Übung: gehen Sie einmal in den Supermarkt und zählen Sie, wie viele Gemüsearten dort angeboten werden. Sie sind auf 15 gekommen ? Vielleicht auf 20 ? Wenn wir aber in alten Gemüsekatalogen aus der Zeit um 1900 schauen, stoßen wir auf ca.60 weitere Gemüsearten, die im täglichen Leben Verwendung fanden, die in Gärten wuchsen, in bäuerlichen Betrieben erzeugt und auf den Märkten verkauft wurden.

 

Was waren das für Gemüsearten ? Wohin sind sie verschwunden und warum ? Vor allem aber: wie können wir sie wiederentdecken, anbauen und nutzen ?

 

Die Schönbrunner Seminare sind als Drehscheibe für Fachwissen, gärtnerische Fähigkeiten und Forschungsergebnisse in allen Sparten des Gartenbaues konzipiert. Sie vermitteln zwischen Wissenschaftlern , Praktikern, Fachleuten, Konsumenten und der Gesellschaft.

Die Gemüseserie der Schönbrunner Seminare wurde durch Ing. Wolfgang Palme - Abteilungsleiter an der Höheren Bundeslehr - und Forschungsanstalt für Gartenbau Schönbrunn - und Johann Reisinger, Vielfaltskoch und Geschmackspädagöge - entwickelt.

 

Multiplikatoren in der Lebensmittelkette vom Anbau über die Vermarktung bis zur Verwendung werden miteinander vernetzt. In Fachvorträgen wird der "Werdegang" von Gemüse nachvollzogen.Spezialisten erhalten so einen ganzheitlichen Zugang zum Produkt. Umfassende Ausstellungen der Arten und Sortenvielfalt sollen durch die nutzbare Breite von Gemüse dokumentieren.In Rohverkostungen wird Geschmacksvielfalt definiert.

 

In dieser Weise wurde seit 2000 jedes Jahr eine andere Gruppe von Gemüsearten unter die Lupe genommen: Tomaten, Salate, Würzelgemüse, Paprika und Chili, Gurken usw.

 

Die Anbauversuche und Pionierarbeit zur Entwicklung von neuen Kulturverfahren werden stets an unsere Außenstelle am Zinsenhof bei Melk in Niederösterreich durchgeführt.

 

Möchte man den Spuren folgen, die Gemüse in ihrer unüberschaubaren Vielfalt in den verschiedenen Kulturen dieser Welt hinterlassen haben , dann tritt man tatsächlich eine Weltreise an. Viele davon können aber durchaus auch unter unseren Klimabedingungen angebaut werden.

 

                                                                                                            DI Wolfgang Palme